Clemens Christian Poetzsch

"Chasing Heisenberg"

Seine ersten Klavierstunden erhielt der in Dresden aufgewachsene Clemens Christian Poetzsch von seinem Großvater, einem Opernsänger. Schnell wurde er in die Welten von Bach, Schubert und Clementi eingeführt. Bis er im Alter von zehn Jahren von seinem Vater ein Notenheft mit Frank-Sinatra-Standards geschenkt bekam, das seine Ohren für
weitere musikalische Möglichkeiten öffnete und dazu führte, dass er schon bald Mitsing-Klassiker in der nachbarschaftlichen Bar spielte. Das Klavier stand in dieser Bar neben der Küche und genau dort fing es an, dass Poetzsch zuerst begann zu improvisieren und
später mit Songstrukturen herumspielte. Dies geschah aus dem Umstand heraus, dass Poetzschs Notenblätter jedes Mal herumwirbelten, wenn ein Kellner durch die Flügeltür ging und der Pianist ohne weiterspielen musste. Während seines Klavier- und Kompositionsstudiums verbrachte er seine Freizeit am liebsten in Jazz- und Improvisationsbands mit Freunden und Kommilitonen. Er trat auf, tourte und entdeckte elektronische Musik. Neben seiner Solo-Arbeit arrangierte und produzierte er für Rammstein oder Daniel Hope und stand zusammen mit Sven Helbig, Till Brönner oder der Philharmonie Baden-Baden auf der Bühne.

Seine beiden vorangegangen Alben The Soul of Things und Remember Tomorrow zelebrierten die flüchtigen und unbeschreiblichen Momente, die seine Kreativität leiteten, vom banalen Objekt zum plötzlichen Déjà-vu. Nun veröffentlich er „Chasing Heisenberg“ als drittes und letztes Album seiner Trilogie als volle Hingabe an die zufälligen Funken der Schönheit, die ihn inspirieren.

Der Albumtitel ist eine Hommage an den Physiker und Nobelpreisträger Werner Heisenberg, der 1927 die Heisenbergsche Unschärferelation entdeckte und formulierte. Das Prinzip belegt die Unmöglichkeit, Ort und Impuls eines Elektrons gleichzeitig genau bestimmen zu können. Es gilt als wesentliche Grundlage der Quantenphysik. Über ihre Bedeutung innerhalb des wissenschaftlichen Kontexts hinaus berührt die Heisenbergsche Unschärferelation aber auch etwas, das viel existentieller ist:
sie beweist mathematisch, dass sich einige Dinge außerhalb unserer Reichweite befinden und unerkennbar bleiben. Diese Unbekannte liegt, so Poetzsch, jedem künstlerischen Streben zugrunde, nicht zuletzt auch seinem eigenen: „Alles, was ich tun kann, ist
musikalische Ressourcen wie Spieltechniken oder Harmonielehre zu nutzen, um optimale Umstände zum Komponieren und Spielen zu schaffen. Und doch ist die essentielle Komponente, der Funke, den wir Inspiration nennen, etwas, das man nicht erzwingen
oder vorhersehen kann (…) Dieser Funke versetzt mich und jeden anderen Künstler in die Lage, authentische Kunst zu schaffen. Wir streben unser ganzes Leben danach, versuchen es zu verstehen und reduzieren es auf eine Formel – und doch werden wir es nie schaffen, in seine innersten Natur vorzudringen.“

„…a glowing star in the genre of neoclassical piano.“ (music.dances.when.you.sleep)

Record-Release-KONZERT

Datum:

Freitag, 11. November 2022 | 20:00 Uhr

Ort:

Scheune

Weitere Informationen:

Record-Release!

Nachhören: clemenspoetzsch.de

Eintritt: 15 Euro VVK / 18 Euro AK 

Copyright Bild: Sandra Ludewig

Ein Konzert aus der Reihe Piano.Neo.Forte I

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