Dirk von Lowtzow
"Ich tauche auf"
„Ich möchte von diesem traurigen Jahr erzählen, als wäre es die schönste Zeit meines Lebens gewesen.“ Nach seinem gefeierten Debüt „Aus dem Dachsbau“ erzählt Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow von einem Jahr des äußeren Stillstands und des inneren Aufruhrs. „Ich tauche auf“ ist ein Tagebuchroman über ein Jahr im Leben des Musikers, aber auch das Stimmungsbild eines Landes in pandemischen Zeiten, eine Odyssee des Alltäglichen zwischen Zweifeln, Ängsten, Hoffnung und Liebe und der Entstehungsbericht des Tocotronic-Albums „Nie wieder Krieg“.
Musiker:innen treten nicht mehr auf, Alben werden verschoben, Galerien, Kinos und Museen geschlossen, die Menschen sind auf die eigenen vier Wände und sich selbst zurückgeworfen. Dirk von Lowtzow inspiziert die Kunst- und Kulturszene im Stillstand, ein Leben ohne Publikum. Er flüchtet sich aufs Land, streunt über Wiesen, folgt dem Zufall und findet Wahrhaftiges. Er kartiert Wünsche, kämpft gegen Dämonen und sucht Trost in Kunst, Literatur, Filmen. Während die Außenwelt auf wenige Orte reduziert wird, spielen sich zwischen den Fugen und Ritzen der von Lowtzow’schen Wohnung wahre Phantasmagorien ab. Was den Anschein eines Tagebuches hat, verwandelt sich in so heitere wie melancholische, in so präzise wie poetische Literatur. Dirk von Lowtzow nimmt uns mit in eine Welt, die auch die unsrige ist – und doch eine andere.
Dirk von Lowtzow, geboren 1971 in Offenburg/Baden, gründete 1993 in Hamburg die Rockband Tocotronic gemeinsam mit Arne Zank und Jan Müller. Seit 1995 erschienen 13 Alben, zuletzt 2022 das Album „Nie wieder Krieg“. Von 1999 bis 2014 zudem fünf Alben mit dem experimentellen Duo Phantom Ghost, gemeinsam mit Thies Mynther. Seit 1999 ist Dirk von Lowtzow auch als Kunstkritiker tätig. Zahlreiche Katalogbeiträge und Kritiken, vornehmlich in der Zeitschrift Texte zur Kunst. 2015 brachte er zusammen mit dem Dramatiker und Regisseur René Pollesch die Oper „Von einem der auszog, weil er sich die Miete nicht mehr leisten konnte“ an der Berliner Volksbühne heraus. Er komponiert Theater- und Filmmusiken, zuletzt für den international erfolgreichen Film „Styx“ von Wolfgang Fischer und wirkt bei Hörspiel und Hörbuchproduktionen mit (u.a. „Tryptichon“ von Christian Kracht).
Dirk von Lowtzow wird das Buch in einigen ausgewählten Städten vorstellen. Seine Akustikgitarre hat er dabei mit im Gepäck, um die Lesung mit Tocotronic-Songs aus 30 Jahren Bandgeschichte zu verweben.