Kai Schumacher
"Tranceformer"
Wenn es etwas gibt, das nichts zu tun hat mit ihm und seiner Musik, dann ist es „Crossover”, ein Wort, das suggeriert, irgendwas meets irgendwas. Bei Kai Schumacher trifft nichts auf nichts, weil immer schon alles da ist. Je verschiedener, umso vertrauter. Klassik ist da, er hat Konzertexamen an der Folkwang Universität der Künste studiert, Punk ist da und Pop und Minimal Art, Dadaismus und Duisburg, Dancefloor und Avantgarde. Er spielt Solopiano – ohne elektronische Zugaben, keine Overdubs, keine Loops, keine Drum-Machine. Alles liegt offen auf dem Tisch. Die Tastatur, die er bespielt, ist dieselbe wie eh und je. Das Geheimnisvolle an dieser Musik ist, dass sie keinen Moment so tut, als berge sie ein Geheimnis, ihre Nüchternheit ist frappant, sie ist es, die einen anspringt und verrätselt. Seine Konzerte sind Akte purer musikalischer und stilistischer Alchemie, berauschende Mischungen aus Dadaismus und Dancefloor, Avantgarde und Popkultur – und manchmal alles gleichzeitig! Neben der Konzeption von genreübergreifenden Konzertformaten liegt ein Schwerpunkt von Schumachers Repertoire als Pianist auf Minimal Music sowie amerikanischer Klaviermusik des 20. und 21. Jahrhunderts. Auch gemeinsam mit Partnern aus unterschiedlichen musikalischen Welten lässt sich Kai Schumacher gerne auf scheinbar undenkbare Experimente ein: Mit dem Singer-Songwriter Gisbert zu Knyphausen hat er 2021 das Album „Lass irre Hunde heulen“ veröffentlicht, auf dem die beiden ausgewählte Lieder Franz Schuberts mit Kammerensemble neu interpretieren: ohne klassische Etikette, Frack und Einstecktuch, dafür mit authentischer Unverstelltheit und Feuer im Herzen. Sein neues Album „Tranceformer“ führt dieses Spiel nun auf anderer Ebene fort. Patterns kreisen umeinander, verschieben sich gegeneinander, fallen ineinander – die Musik bleibt in permanenter Verwandlung und entwickelt ihre temporäre Gestalt in den subjektiven Ohren der Hörer:innen.
„Der Konzertflügel hält SCHUMACHER nicht nur eine Tastenreihe entgegen, sondern öffnet sich wie eine Wunderkammer des Klangs, wenn er nur seinen Deckel hebt.“ (Klassik Critix)
„Schumacher spielt so atmosphärisch dicht und eindringlich, dass man gerne bis in die frühen Morgenstunden wach bleibt“ (Süddeutsche Zeitung)