Jana Scheerer

"Die Rassistin"

Der Roman „Die Rassistin“ von Jana Scheerer, ist eine schwarze Komödie, die den Rückzug auf allzu bequeme Gewissheiten verweigert. Komisch und präzise nimmt die Autorin all die menschlichen Reflexe, Widersprüche und rhetorischen Geschütze unter die Lupe, die einen konstruktiven gesellschaftlichen Austausch über Diskriminierung so kompliziert machen. Nora Rischer sitzt im Behandlungsstuhl einer Kinderwunschpraxis, als eine E-Mail sie erreicht: Rassistischer Vorfall an unserer Universität. Sie ist neugierig, vorauseilend empört – und sie stutzt: Ist da etwa ihr eigenes Seminar in der Germanistik gemeint? Rischer ist erschüttert. In ihrem Kopf werden kritische Stimmen laut, eine innere Anklage beginnt: Hat sie sich als Dozentin tatsächlich rassistisch verhalten? Soll sie sich entschuldigen? Und weshalb? Aus ehrlichem Schuldbewusstsein oder um sich zu retten? Wird sie gecancelt, obwohl sie kein alter weißer Mann ist, sondern eine queere Frau, die sich bislang für linksliberal gehalten hat?

Diesen Ansatz der gesellschaftspolitischen Debatte will die Veranstaltung am 07. Mai, im Rahmen der Europawochen 2023, aufgreifen. In LESUNG & GESPRÄCH sollen der Umgang mit Sprache, Formen der Kommunikation, aktuelle Diskriminierungsdiskurse und das gesellschaftliche und soziale Miteinander im Mittelpunkt stehen.

Jana Scheerer, geboren 1978 in Bochum, lebt in Berlin. Nach ihrem Studium der Germanistik, Amerikanistik und Medienwissenschaft arbeitete sie als akademische Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Potsdam.

 

„’Die Rassistin‘ ist eine wunderbare Satire auf identitätspolitische Debatten, die moderne Shitstorm-Kultur und vermeintliche moralische Überlegenheit. Die Autorin ist sprachlich mit allen Wassern gewaschen. Es gelingt ihr, sich über diskursive Spagate lustig zu machen und die verhandelten Themen zugleich ernst zu nehmen.“ (Sebastian Fasthuber / Der Falter“)

„Scheerer bildet kleinstteilig die verschiedenen Facetten der gesellschaftlichen Debatte um Rassismus und die sogenannte politische Korrektheit ab. […]  Nicht wenige werden sich darin wiedererkennen – und die Lektüre vielleicht ein bisschen weniger verkrampft beenden.“ (Carsten Schrader / Kulturnews)

LESUNG & GESPRÄCH

Datum:

Dienstag, 07. Mai 2024 | 19:00 - 21:00 Uhr

Ort:

HofGalerie

Weitere Informationen:

Nachlesen: janascheerer.de

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Literaturhaus Magdeburg e.V.  im Rahmen der Europawochen 2024, unterstützt und durch die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt

Der Eintritt ist frei!

Copyright Bild: Maximilian Merz